Hier findest Du Beiträge rund um das Thema Gesundheit und Ernährung

2024-01-17

Giftige und ungeeignete Lebensmittel für Hunde

Allgemeines
In vielen Fällen gilt hier: die Dosis macht das Gift, man sollte also ungefähr wissen wieviel der eigene Hund wiegt, und ab welcher Menge es tatsächlich gefährlich werden kann. Natürlich sind auch das nur Richtwerte. Abhängig vom Allgemeinzustand, eventuell vorhandenen Erkrankungen oder einfach der individuellen Verstoffwechselung, ist die problematische Menge unterschiedlich. Im Zweifel lieber einmal zu viel als zu wenig den eigenen Tierarzt oder die nächstgelegene Tierklinik angerufen.
Im Nachfolgenden findest Du giftige Lebensmittel mit den jeweils häufigsten Symptomen die bei einer Vergiftung auftreten, und der möglichen Schädigung für dein Tier.

Die Symptome einer Vergiftung können sein:
Koordinationsverlust
Steigende Körpertemperatur
Trägheit/Müdigkeit
Orientierungsverlust
Vermehrter Durst
Starkes Hecheln
Ruhelosigkeit
Steigender Blutdruck
Überhitzung
Erbrechen
Atemprobleme
Krämpfe
Ohnmacht
Im schlimmsten Fall: Tod

Giftige und ungeeignete Lebensmittel/Substanzen
1. Alkohol: Je nach Größe und Gewicht des Tieres unterscheidet sich die Menge die für Deinen Hund toxisch ist. Auch Erkrankungen oder ein leerer Magen können das Risiko für Vergiftungen erhöhen. Als möglicher Richtwert: Wenn ein kleiner Hund von 2-10 kg mit leerem Magen eine Menge ab 0,3 l Bier (5%) oder 0,1 l Wein (12%) oder 0,03 l Spirituosen (40%) zu sich nimmt, kann dies bereits tödlich enden. Größere und schwerere Hunde (10 - 50 kg) können diese Menge in der Regel überleben. 

2. Avocados: Abgesehen davon, dass Hunde an Avocado-Kernen ersticken können, ist das Fruchtfleisch für sie eher unbekömmlich. Wie schädlich Avocado für Hunde aber wirklich ist, ist selbst unter Tierärzten umstritten

3. gekochte Knochen. Sie sind zwar nicht giftig, aber die Gefahr der Splitterung und das damit verbundene Verletzungsrisiko ist sehr hoch

4. Macadamia Nüsse: Welcher Stoff in den Nüssen für Hunde problematisch ist, ist wohl noch unklar. Dennoch sollten Hunde auf keine Fall diese Art von Nüssen zu fressen bekommen.

5. Steinobst: Hier sind es die Kerne die problematisch werden können. Ansonsten ist Steinobst nicht grundsätzlich giftig, Kirschen z.B. dürfen ohne Kerne gern auch mal in den Napf.

6. Schokolade und Kakao: das enthaltene Theobromin führt dabei zu Vergiftungen. Die Symptome treten 2-4h nach Verzehr auf. Ein hier gibt es einen Rechner um die höhe der potentiell gefährlichen Dosis zu errechnen: https://www.tierarzt-sommer.de/schokoladenvergiftung-beim-hund/#theobrominvergiftung-bei-hund-und-katze-schokoladenvergiftung.

7. Koffein. Die Symptome treten 1-4h nach Aufnahme auf. Ab einer Aufnahme von 20mg pro kg Körpergewicht kann es zu Vergiftungserscheinungen kommen.

8. Unreife Tomaten, rohe Kartoffeln, rohe Auberginen: Sie enthalten den Stoff Solanin

9. Trauben und Rosinen: Der genaue Giftstoff ist Oxalsäure. Der Verzehr größerer Mengen Trauben und Rosinen kann bei Hunden bestimmter Rassen und bei Veranlagung zur Unverträglichkeit zu tödlichem Nierenversagen führen. Die Menge die vertragen wird ist scheinbar sehr individuell. Während bei manchen Hunden schon Mengen von 3-4gr pro kg Körpergewicht zu tödlichen Vergiftungen führten, haben andere Tiere auch nach dem Verzehr von 1kg Trauben keine Symptome gezeigt.

Es gibt auch noch andere Lebensmittel die von Hunden nicht gut vertragen werden, oder zu Verdauungsstörungen führen können. Dazu aber mehr in einem anderen Beitrag. 

In jedem Fall sollte man bei einem Verdacht auf eine Vergiftung den Tierarzt verständigen und das Tier gut beobachten. Auch die Gabe von Aktivkohle kann helfen (Dosierung 1gr pro kg Körpergewicht) und sollte deshalb immer in der Hausapotheke vorhanden sein.